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Südosteuropa 2018

Der Plan

Mein Bekannter Klaus fährt fast jährlich mit einer Gruppe Biker nach Rumänien, so auch dieses Jahr. Mein Plan ist mit der Gruppe mitzufahren und mich dann in Rumänien abzusetzen und über die Adria-Küste wieder zurück zu fahren. Denn weiter wie auf Rab in Kroatien bin ich noch nicht gekommen.

Tag 1, Donnerstag 31.05.2018 – Von Zuhause nach Zwettl in Österreich (km 515)

Ich treffe mich mit den anderen der Gruppe am Autohof an der Autobahnabfahrt Regensburg (Ost). Die anderen das sind außer Klaus noch Christa, ihr Burder Kurt und Peter. Klaus fährt ne nagelneue BMW 1200 GS, Krista ne BMW F700 GS, Kurt eine Suzuki V-Strom 1000 und Klaus ein Gespann von Ruko. Bis Passau fahren wir auf der Autobahn A3 bis Passau und anschließend Richtung Ostean auf Landstraßen. Eigentlich wollten wir nach Tschechien reinfahren um dort zu übernachten aber eine riesige Gewitterzelle versperrt und den Weg. Die umfahren wir südlich weitestgehend trocken (30 Minuten Pause an einer Bushaltestelle) und beenden die Tagestour dann in Zwettl, in Österreich, nahe der tschechischen Grenze.

 

Tag 2, Freitag 01.06.2018 - Von Zwettl nach Plesivec in der Slowakei (km 1089)

Unser Ziel ist es, ganz im Norden Österreichs nur unweit der tschechischen Grenze in die Slowakei reinzufahren, aber irgendwie führen hier alle Wege in das nur 100 km entfernte Wien. Der Hauptstadt Österreichs können wir noch entgehen aber durch Bratislava, der Hauptstadt der Slowakei, müssen wir durch. Weiter geht die Fahrt im Süden der Slowakei Richtung Osten, immer in Grenznähe zu Ungarn. Das vorgesehene Tagesendziel, die Stadt Kosice, erreichen wir jedoch nicht ganz und finden dann abends um 21 Uhr doch noch eine Bleibe in der Proviznstadt Plesivec.

 

Tag 3, Samstag 02.06.2018 - Von Plesivec über Ungarn nach Rumänien (km 1510)

Über die zweitgrößte Stadt der Slowakei, Kosice (zu deutsch Kaschau), fahren wir heute gegen Mittag über die nahegelegene Grenze nach Ungarn ins "Königreich der Magiyaren". Hier regiert bekanntlich "König Viktor Orban". Bei dessen Flüchtlingspolitik wundert es schon, daß zwischen der Grenze der Slowakei und Ungarn kein Grenzzaun errichtet wurde und auch kein Schlagbaum oder gar Grenzanlagen mit Kontrollen zu sehen ist. Lediglich ein paar Schilder weisen auf die Einfahrt in ein neues Land hin. Kaum in Ungarn angelangt werden die Straßen schon deutlich schlechter, jedenfalls die Landstraßen sind ziemlich verflickt und holprig zu befahren. Den Fluß Tisza überqueren wir mit einer schon in die Jahre gekommenen, kleinen Autofähre. Das Übersetzen kostet 1 €. In Ungarn wollen wir uns nicht lange aufhalten, lediglich das Land ganz im Osten durchfahren. Und so tauschen wir auch keine Euros in Forint um. Vollgetankt haben wir heute früh in der Slowakei. Gegen Mittag erreichen wir dann auch die Grenze nach Rumänien. Anders als heute früh sind hier Grenzanlagen aufgebaut und wir müssen ne halbe Stunde warten bis sie uns nach Rumänien reinlassen. Aber außer Personalausweis und KFZ-Schein wollen die Zöllner hier nichts sehen. Da wir doch einige Tage in Rumänien bleiben wollen ist hier ein Geldumtausch unumgänglich. An der Grenze bekommt man den besten Kurs: 4,6 Lei für einen Euro Bargeld. Nach der Mittagsrast in Satu Mare fahren wir zunächst ganz im Norden Rumäniens am Grenzfluß zur Ukraine, "Theiß", entlang und finden am Spätnachmittag ne Unterkunft in Sapanta. Sapanta ist bekannt durch seinen "fröhlichen Friedhof". Ein einheimischer Künstler hat die traditionellen hölzernen Grabstellen mit handgemalten Bildern der Verstorbenen mit Versen zu ihrem Leben verziert. Dabei stellt das Motto eines Gabbildes immer den Beruf des Verstorbenen dar. Ein skuriler, aber doch sehr touristischer Ort.

 

Tag 4, Sonntag, 03.06.2018 - Weiter nach Sieu Sfanta (km 1801)

Das Wetter meint es nicht gut mit uns denn es regnet heute früh. Als der gegen 9 Uhr dann mal aufhört fahren wir weiter in südöstlicher Richtung in die Ausläufer der Karpaten. Im Nationalpark des Rodna-Gebirges überqueren wir den Prislup Pass auf dessen anderer Seite die befestigte Straße in eine grobgeschotterte Piste mündet. Da fährst du wie auf rohen Eiern. In Mestecăniş biegen wir nach rechts ab auf die E58 (=DN17). Hier holt uns das schlechte Wetter wieder ein und wir kommen nicht drum herum den Regenkombi anzuziehen. Denn der Himmel ist grau in grau, öffnet seine Schleußen und es regent in strömen, ne ganze Stunde lang. Am Nachmittag haben wir genug von diesem Mistwetter und halten im Motel "Casa Regal" an der Hauptstraße Richtung Sibiu.

 

Tag 5, Montag, 04.06.2018 - Von Sieu Sfanta nach Bran (km 2188)

Heute früh hat es glücklicherweise aufgehört zu regnen, allerdings ist es noch neblig. Vielleicht ein gutes Zeichen, denn nach Nebel kommt Sonnenschein. Und so auch heute um 9 Uhr bei der Abfahrt. Nächstes Etappenziel ist die Stadt Sibiu, besser bekannt als Hermannstadt in Siebenbürgen. Sibiu befindet sich nahe den Südkarpaten. In Siebenbürgen bildete Hermannstadt das Oberzentrum im wichtigsten Siedlungsgebiet der Siebenbürger Sachsen (Wiki). Hermannstadt erreichen wir gegen 14 Uhr und fahren noch ne Etappe weiter Richtung Osten bis nach Bran. Die Fahrt führt durch viele Dörfer in denen man sich zeitlich zurück versetzt vorkommt. Kleine, einfache Häuser mit Walmdächern, die Grundstücke durch Gartenzäune begrenzt. Vor denen sitzen meist ältere Leute auf Parkbänken und unterhalten sich. Die elektrische Versorgung ist wie früher bei uns auch überirdisch über Holzmasten verkabelt. Auf vielen der Masten haben Störche ihre Nester gebaut und füttern den bereits geschlüpften Nachwuchs. Immer wieder sieht man Pferdegespanne auf den Straßen. Und ist dann doch mal ein Traktor zu sehen dann ist der von kleinerer und älterer Bauart. Alles sehr ruhig und ländlich hier. Die Überlandstraßen sind meist in gutem Zustand. Wenn man die aber verlässt, so wie wir im letzten Streckenabschnitt, wird die Straße schnell holprig und löchrig und man muß viele Schlaglöcher "umkreisen". Gegen 18 Uhr erreichen wir die Pension "Andrei Moieciu" in Bran. Klaus war schon mal hier und hat gute Erfahrung hier gemacht. Die sprechen sogar deutsch. Heute sind wir mal ohne Regenkombi ausgekommen, geregnet hat es trotzdem 10 Minuten.

 

Tag 6, Dienstag 05.06.2018 - Auf den Spuren von Graf Dracula in Transsilvanien

Nach fünf Tagen ununterbrochener Fahrt steht heute endlich mal ein Nichtfahrtag auf dem Programm. Grund ist der nahegelegene Ort Bran. Genauer gesagt dessen Burg "Törzburg" hier im Landstrich von Transsilvanien. Denn in der wurden die Dracula-Filme gedreht. Jedenfalls ein sehr verwinkeltes Schloß mit vielen Türmen und Zitadellen. Also so wie man siche eine Burg aus dem Bilderbuch vorstellt. Eintritt kostet 40 Lei, etwa 9 Euro. Und wenn Graf Dracula hier sein Unwesen treiben soll dann ist die Burg natürlich ein Touristen-Magnet. Bisher hatten wir kaum Touries in Rumänien gesehen, aber hier trifft man sie ALLE! Auch viele Verkaufsstände und Souvenirläden säumen den Zugang zu Draculas Verlies. Sogar eine Art Geisterbahn kann man hier besuchen für 20 Lei. Die drei Kilometer zurück zur Unterkunft gehen wir am Nachmittag per Pedes, hingekommen sind wir mit Taxis denn die Mopeds haben heute Ruhetag. Meine BMW aber muss sich einer OP unterziehen. Denn ich habe gestern mit Erstaunen festgestellt, daß der Kühler undicht ist. Das Leck und dessen Ursache sind auch schnell gefunden. Eine Schraube der Verkleidung hat wohl während meiner langen Asienreise im Vorjahr ständig auf den Kühler gedrückt und es irgendwann geschafft hat ein kleines Loch reinzudrücken. Aus dem Ladegerät meines Fotos drehe ich eine Mini-Kreuzschlitzschraube heraus. Die passt genau in das Leck. Klaus hat noch nen 2-Komponenten-Kleber dabei mit dem wir das ganze verschließen. Mal sehen ob das morgen hält. Ansonsten war ich heute ne Runde joggen in einem kleinen Seitental. Da musst du in Rumänien immer aufpassen nicht von einem streunenden Hund angefallen zu werden. Und geregnet hat es heute Abend dann doch wieder mal, wenn auch nur für ne halbe Stunde.

 

Tag 7, Mittwoch 06.06.2018 - Von Bran nach Konstanza (km 2634)

Nach einem Tag Fahrpause starten wir zur letzten Etappe ans Schwarze Meer. Nochmal Vorbeifahren an der tollen Törzburg und ein letzter Gruß an Dracula. Nach ner halben Stunde Fahrt vor mir plötzlich ein lauter Knall, Staubvernebelung und gummiteile fliegen durch die Luft. Einem entgegenkommenden LKW ist ein Hinterreifen geplatzt. Abbekommen hat es Kurt der vor mir fährt und just im Moment des Reifenplatzers an dem LKW vorbeifährt. Aber Glück im Unglück: ihm ist nichts passiert. Nur ein "Gummigeschoß" hat das Glas seines rechten Seitenspiegels zerschlagen. Das hätte auch schlimmer ausgehen können. Die Fahrt führt erst ein Stück zurück bis Brasov (zu deutsch "Krontstadt") und dann in südöstlicher Richtung über die Südkarpaten ins Flachland. Die Karpaten sind echt toll anzusehen, sehr ländlich geprägt und erinnert in etwa an den Hochschwarzwald. Natürlich sind wir auch heute nicht ohne Regenkombi ausgekommen. Zwei Mal hat uns eine Gewitterzelle in den Bergen erwischt. Ist die durchfahren wird es schnell wieder so heiß daß der wieder ausgezogen werden muß um keinen Hitzestau zu bekommen. Eigentlich wollten wir das letzte Stück auf der Autobahn fahren. Aber nachdem sich direkt vo uns wieder eine dunkle Gewitterwolke auftürmt fahren wir schnell runter von der A2 und nehmen die 10 km nördlich davon liegende Nationalstraße um nicht zum 3. Mal heute den Kombi anziehen zu müssen. Nach längerem Suchen quartieren wir uns dann in Konstanza im Ibis-Hotel direkt am Strand des Schwarzen Meeres ein.

 

Tag 8, Donnerstag 07.06.2018 - Badetag am Schwarzen Meer

"Von den Griechen gegründet, von den Römern erobert und unter Kaiser Konstantin I. nach seiner Schwester Constantiana benannt, ist Constanta mit seinem Flughafen heute vor allem das Touristentor zu den Stränden der Schwarzmeerküste Rumäniens" (O-Ton Reiseführer). Konstanza verbreitet wenig mediteranes Flair. Lediglich eine Gasse in Hafennähe lädt zum Sitzen im Freien ein. Oder aber direkt am Hafen am meer an den Strandcafe's und Restaurants. Deshalb verläuft der morgendliche Spaziergang auch nur kurz und wir machen nen erholsamen Badenachmittag. Das Wasser hat schon über 20 Grad, also nichts wie rein!
Weiter nördlich von hier ist ein großes Naturschutzgebiet wo die Donau in einem großen Delta ins Meer mündet.

 

Tag 9, Freitag 08.06.2018 - Von Konstanza nach Craiova (km 3092)

Heute heißt es Abschied nehmen von den vier anderen Bikern. Denn die fahren wieder zurück in die Berge der Karpaten und anschlie0end Richtung Heimat während ich noch ne Woch länger Zeit habe und wieter Richtung Süden und an die Adria will. Doch erst mal genießen wir das schöne Wetter und die Sicht auf das Schwarze Meer nochmal beim Frühstück auf der Terasse des Ibis-Hotels. Über die Schnellstraße DN22 und die Autobahn A2 führt die Fahrt nach Bukarest. Dabei überquert man die Donau, die hier kurz vor dem Delta und der Mündung ins Schwarze Meer ziemlich breit ist. Auf der Autobahn ist relativ wenig Verkehr. Das liegt wohl an den Mautgebühren. Motorräder müssen allerdings in Rumänien keine Maut bezahlen und können an den Schranken vorbeifahren. Warum mich das Navi durch die Hauptstadt Bukarest lotst bei Einstellung "Schnellste Verbindung" weiß ich auch nicht. Mein Tagesziel, die 6.-größte Stadt in Rumänien, Craiova, ganz im Südwesten des Landes erreiche ich über die stark befahrene Nationalstraße DN65 gegen 14 Uhr. Auch das tags zuvor gebuchte "Alfredo Hostel" finde ich schnell. Hier ist es mit über 30 Grad noch drückend heiß. Craiova ist die Hauptstadt der Region "Die kleine Walachai", hat eine große Universität und eine schöne, südländische Innenstadt mit vielen Kneipen und Restaurants.

 

Tag 10, Samstag 09.06.2018 - Von Craiova nach Sofia in Bulgarien (km 3359)

Wegen der Hitze tagsüber ziehe ich es vor morgens früh aufzustehen um die Tagesetappen schon am frühen Nachmittag abgefahren zu haben. Heute Nacht hat es in Craiova praktisch nicht abgekühlt, die Luft steht immer noch in der Stadt. Mein Tagesziel Sofia in Bulgarien ist keine 300 km entfernt. Auf der DN55 Nationalstraße geht es ca. 70 km in südlicher Richtung bis zum Grenzort "Bechet". Die Grenze zwischen Rumänien und Bulgarien ist die Donau. Die ist hier über einen Kilometer breit und kann nur mit einer Fähre überquert werden (15 Lei = 2 Euro).  Vor der Auffahrt zur Führe muss man sich einer Polizeikontrolle unterziehen. Die wollen den Personalausweis und den KFZ-Schein sehen. Auf der bulgarischen Seite dann nochmal diesselbe Prozedur. In Bulgarien angekommen werden erstmal die Straßen um einiges schlechter. Trotzdem komme ich gegen 14 Uhr in der Hauptstadt Sofia an und finde mein "Hostel 123" schnell. Das ist mit 9 € pro Nacht im 6-Bett Zimmer (inclusive Frühstück) echt günstig. Da bleibt für den Nachmittag noch viel Zeit die Innenstadt zu erkunden. Auffalend ist das große Polizeiaufgebot, alle 50 Meter steht ne Streife. Und das nur weil hier ein Schwulenfest in der Innenstadt sein soll. Einer der Beamten hat sogar ein Polizeimotorrad derselben marke & Typ wie meines: ne BMW F650 ST! Ist halt doch ein zuverlässiges Fahrzeug. Ansonsten hat Sofia nicht wirklich Spektakuläres zu bieten, mal abgesehen von der "Alexander Nevski Kathedrale". Auffällig im Vergleich zu Rumänien ist auch die Landessprache. Während rumänisch eine romanische Sprache ist, gehört bulgarisch zu den südslawischen Sprache und ähnelt eher der russischen.

 

Tag 11, Sonntag 10.06.2018 - Von Sofia in Bulgarien nach Skopje in Mazedonien (km 3605)

Das Aufstehen um 6 Uhr fällt heute nicht schwer denn nachdem sich eine SIE und ein ER (Mitbewohner meines Mehrbettzimmers) die halbe Nacht gestritten haben bin ich sowieso wach. Frühstück gibt's an der Tankstelle unterwegs. Nach zuwei Stunden bin ich in den Bergen vor der Grenze zu Mazedonien. Mazedonien gehört nicht zur EU. Die Einreise ist jedoch kein Problem mit dem Perso, KFZ-Schein UND der grünen Versicherungskarte "Green Card" mit eingetragenem "MK" für Mazedonien. Musste die Uhr in Rumänien schon eine Stunde vorgestellt werden, so wird sie in Mazedonien wieder auf MEZ zurückgestellt. Gegen 11 Uhr erreiche ich dann auch schon die Hauptstadt Mazedoniens, Skopje. Das gemütliche "Shanti Hostel" hat das beste Rating hier, einchecken kann ich aber erst ab 14 Uhr. Und so mache ich halt erst einen Stadtbummel durch die tolle Innenstadt. Die gefällt lmir schon wesentlich besser als Sofia. Musste ich gestern meine übriegen rumänischen Lei in bulgarische Lewa umtauschen so brauche ich  heute wieder einen Money-Changer um an mazedonische Denar zu kommen. Leider fängt es am Spätnachmittag wie fast jeden Tag im Balkan hier zu regnen an.

 

Tag 12, Montag 11.06.2018 - Von Skopje in Mazedonien nach Tirana in Albanien (km 3935)

Wie die letzten Tage so auch heute früh aufstehen um ein paar Stunden ohne Hitze weiterfahren zu können. Heißt um halb sieben Abfahrt und auf die Autobahn Richtung Osten. Das Problem hier sind nicht die Autobahngebühren, die sind recht niedrig für Mopeds, sondern die Tatsache daß alle 10 km eine Mautstation kommt. Also anhalten, Handschuhe ausziehen, Geldbeutel herauskramen, bezahlen, Geldbeutel verstauen, Handschuehe anziehen und weiterfahren - und das alle 20 Mnuten! Nach Tetovo ist dann Schluß mit Autobahn und es geht weiter Richtung Süden durch eine grün bewaldete Berglandschaft auf einer guten Nationalstraße - ein sehr schöner Streckenabschnitt. Der endet ganz im Süden Mazedoniens am tollen, aber sehr touristischen Ohrid-See. Auf der Bergkette im Westen davon dann die Grenze nach Albanien. Auch hier wollen die den Perso, KFZ-Schein UND die grüne Versicherungskarte sehen. Über den Bergen merkt man sofort den Klimawechsel: es wird heißer und trockener. Weiter geht's auf Nationalstraßen, teilweise über einen Bergkamm mit schöner Aussicht bis Tirana. Ankunft dort um 14:30 Uhr. Untergekommen bin ich hier im "Tirana Backpacker Hostel". Einer der Volunteer-Mitarbeiter kommt doch tatsächlich aus Blaufelden, nahe meiner Heimat. Tirana selbst hat nicht besoners viel zu bieten, es gibt jedoch einen Park im Zentrum wo man der Hitze entkommen kann.

 

Tag 13, Dienstag 12.06.2018 - Von Tirana in Albanien nach Budva in Montenegro (km 4105)

Heute bleibe ich liegen, stehe nicht wie die vergangenen Tage um 6 Uhr auf, sondern erst um acht, denn das Frühstück ist inn den 9 € der Übernachtung im Hostel enthalten. Auf einen Tipp einer Mitbewohnerin des Tirana Backpacker Hostels wollte ich heute eigentlich an den Skutarisee ganz im Norden Albaniens. Als ich dann gesehen habe daß das Meer von dort nicht mehr weit ist, war die Sache klar. Über die Grenze von Albanien nach Montenegro Richtung Mittelmeerküste der Adria fahren. An einem Restaurant vor der Grenze haue ich die letzten 470  albanischen Lek auf den Kopf denn mitnehmen will ich keine der vielen Währungen. Der Chef des Restaurants empfiehlt mir in Budva, einem touristischen Badeort mit Altstadt zu übernachten. D.h. für mich den 4. Tag in Folge ein neues Land zu befahren. Gut ist, daß die in Montenegro den Euro haben, also kein Geldtausch nötig ist. Schlecht dagegen, daß mit dem Euro alles doppelt so teuer ist wie in Albanien. Die Fahrt nach dem Grenzübertritt führt zwei Stunden meist an  den Steilklippen des Meeres entlang. Immer wieder muß ich anhalten und das tolle Panorama und die Aussicht genießen. In Budva bin ich im "High Hostel" für 13 Euro die Nacht untergekommen. Das Hostel heißt "High Hostel" weil es sich hoch über der Stadt auf einer Klippe befindet. Von hier hat man einen atemberaubenden Blick auf die Berge, die Bucht, die Altstadt Budva und nicht zuletzt auf das tiefblaue Meer.  Hinaufzufahren zum Hostel ist nicht ganz einfach da die vielen engen Serpentinen sehr steil sind, so um die 40%. Die schöne Altstadt von Budva liegt auf einer Halbinsel, ein Besuch unbedingt lohnenswert. Ganz in der nähe ein Bikerlokal, der Harley Davidson "Beer & Bike Club".

 

Tag 14, Mittwoch 13.06.2018 - Von Budva in Montenegro nach Dubrovnik in Kroatien (km 4273)

Tagesziel heute ist Dubrovnik in Kroatien. Also am 6. Tag in Folge das 6. Land in Folge. Zuvor ein Stop in der Stadt Kotor. Die liegt in einer Meerenge von Bergen umgeben nur ne halbe Stunde Fahrt von Budva und hat ähnlich wie Budva eine schöne Altstadt.  Die Grenzformalitäten an der montenegrinischen Grenze sind schnell erledigt aber bei der Einreise nach Kroatien stehe ich in einem ein Kilometer langen Stau. Aber mit dem Moped kann man den ja locker umfahren und sich hziemlich vorne einreihen. Trotzdem muß ich ne halbe Stunde warten bis ich endlich abgefertigt werde. Gegen 13 Uhr dann Ankunft in Dubrovnik. Untergekommen bin ich im "Divine Hostel". Dubrovnik ist sehr touristisch und deshalb auch sehr teuer. Das Hostel kostet 30.- Euro die Nacht im Mehrbettzimmer, wenigstens ist das Frühstück inbegriffen und das Hostel neu und tip-top sauber. Es bleibt also am Nachmittag noch Zeit für einen Strandgang am "Copacabana Beach" und am Spätnachmittag der Besuch der grandiosen Altstadt von Dubrovnik. Hier scharen sich asiatische und europäische Touristen in Massen. Die Altstadt kann man zu Fuß begehen, will man aber auf den alten Wehrgang der um die Stadt führt und von dem aus man tolle Fotos von der Stadt machen kann, so kostet das 150 Kroatische Kuna, also ungefähr 20 Euro! Die schenke ich mir denn bei der Anfahrt auf Dubrovnik aus der Steilküste hat man auch ne gute Übersicht über die Stadt.

 

Tag 15, Donnerstag 14.06.2018 - Von Dubrovnik in Kroatien nach Mostar in Bosnien-Herzegowina (km 4632)

Heute geht's nicht weiter an der Adriaküste entlang sondern ins Landesinnere nach Bosnien-Herzegowina, genauer gesagt nach Mostar zu deren berühmter Brücke. Die Brücke "Stari Most" über den Fluss Neretva, das Wahrzeichen der Stadt, wurde im 16. Jahrhundert von den Osmanen gebaut, im Bosnienkrieg 1993 zerstört und 2004 wieder aufgebaut. Sie gehört zum UNESCO Weltkulturerbe. Sie teilt die Stadt in ein kroatisches und ein moslemisches Stadtviertel. Gegen Mittag bin ich dort und kann das Moped auf einem bewachten Parkplatz abstellen. Bin jedoch bei weitem nicht der einzige hier. Viele Touristen tummeln sich auf und um die Brücke. Am Nachmittag fahre ich Richtung Nordwesten zurück zur Adriaküste. Will morgen den Krka Nationalpark in Kroatien besuchen. Deshalb suche ich ne Unterkunft in der Küstenstadt Sibenik, nur unweit des Krka NP. Eine Unterkunft dort habe ich auch schnell gefunden beim Kroaten "Kristian" der mir eines seiner Apartments für 20.- Euro vermietet. Der hat 30 Jahre in Deutschland gearbeitet und spricht bestens deutsch. Wir verstehen uns auf Anhieb gut, schauen das WM-Eröffnungsspiel zusammen an und machen anschließend ne Kneipentour.

 

Tag 16, Freitag 15.06.2018 - Krka Nationalpark und Weiterfahrt nach Piran in Slowenien (km 5035)

Wenige Kilometer hinter Sibenik eröffnen die Tore des Nationalparks Krka den Blick und Zugang zu einer einmaligen, paradiesischen Flusslandschaft. Der Fluss Krka schlängelt sich mal durch canyonartige Schluchten, mal entlang sanfter, begrünter Hänge. An den Ufern findet man zahlreiche Festungsruinen, auf den großflächigen Seen eine einsame Klosterinsel. Doch das beeindruckendste und schönste am Park ist der Fluss selbst, der im Parkgebiet über sieben große Wasserfälle sowie dutzende Staustufen, Verengungen und Stromschnellen 46 Höhenmeter überwindet. Über Holzbrücken und beplankte Pfade (die man nicht verlassen darf) kann man kilometerweit auf den Spuren von Winnetour und Old Shurehand wandern (die Filme wurden teils hier gedreht).
Gegen Mittag dann die Halbtagesetappe Richtung Norden nach Slowenien. Um dem berüchtigten böigen Borawind auszuweichen fahre ich ein Stück auf der Autobahn. Bei der Auffahrt in die Berge wird die stellenweise auf 40 km/h beschränkt. Selbst mit 30 km/h wäre ich wegen des Windes fast gestürzt. Ab Zengg geht es dann wieder die Küste entlang bis Rijeka und anschließend durch ein bewaldetes Gebiet Richtung Nordwesten nach Slowenien. Am frühen Abend erreiche ich dann auch die alte Hafenstadt Piran. Mit ihrer Lage, ihrer Altstadt und venezianischen Architektur ist die Stadt Piran an der Slowenischen Riviera (Adriaküste) eines der bekanntesten Touristenzentren Sloweniens (Wiki).

 

Tag 17, Samstag 16.06.2018 - Rückfahrt über Kärnten in Österreich (km 5954)

Auch heute heißt es früh aufstehen denn die (vor)letzte Etappe steht an. Zunächst führt die Fahrt aber ein Stück weit in das 12. Land der Reise, nämlich durch Italien. Oberhalb der Stadt Triest dann wieder rein nach Slowenien und immer im Tal des Isonzo Flusses entlang nach Norden. Fast an dessen Mündung führt die Straße dann in die Berge über den Trenta-Pass nach Kranjska Gora. Von dort ist es nur noch ein "Katzensprung" über den Wurzenpass nach Kärnten in Österreich. Nach dem Nachmittagsstop am schönen Wörthersee bei Klagenfurt entscheide ich mich noch ein Stück weiter Richtung Heimat zu fahren. Und weil es gut läuft und ich nicht müde werde wird die letzte Etappe nach Hause über die Tauernautobahn gleich drangehängt.

 

Statistisches

 

Gefahrene Route

Gefahrene Route Südosteuropa 2018

 

 

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