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Mit dem Roller durch Nordthailand

Dienstag, 27. Nov. 2018 – Ankufnt in Bangkok

Über einen Stopover und Aklimatisieren in der Millionenmetropole Bangkok fliege ich mit Air Asia in das Zentrum von Nordthailand, Chiang Mai.

 

Sonntag, 2. Dez. 2018 - Auf der Suche nach einem Moped (km 0)

Hier in Chiang Mai gibt es sehr viele kleine Motorradvermieter und zwei größere. Die heißen "Pop" und "Mr. Mechanic". Scooter, Enduros und große Straßenmotorräder kann man hier haufenweise mieten. Im Moment ist noch Low Season und die Lager sind voll mit den 2-Rädern. Aber noch mehr als in den vergangenen Jahren also ich schon hier war geht die Preisschere zwischen den Rollern und den Motorrädern stark auseinander. Einen Scooter kann man ab ca. 6.- Euro am Tag mieten, ein Motorrad bekommt man kaum unter 50.- Euro pro Tag. Und dann kommt noch die Versicherung dazu. 10 Tage wollte ich schon unterwegs sein, aber 600.- Euro für ein Motorrad zu mieten ausgeben muss dann doch nicht sein. Also wird es halt wieder ein Roller. Allerdings kein Automatic-Scooter von denen man hunderte bekommt sondern ne Honda Wave Halbautomatic mit 125 ccm. Die sind jedoch mittlerweile schwer zu bekommen da die meisten Touries halt mit den Scootern am besten zurecht kommen - kein Schalten nötig, draufsitzen und gasgeben. Jedenfalls konnten mir weder Pop noch Mr. Mechanic so ne Honda anbieten. Der Rezeptionist meines Royal Guesthouses hat mir nen Tipp gegeben: Am südlichen Gate der Altstadt befindet sich noch ein großer Mopedvermieter. Und der hat tatsächlich ne fast neue Maschine die er mir für 150.- Bhat pro Tag (4,05.- Euro!) vermietet. Wie der Laden heißt kann ich nicht sagen, denn die Beschilderung ist nur in Thai. Meinen Reisepass will er nicht als Pfand wie fast alle hier sondern ist mit einer Kopie und meinem Personalausweis zufrieden. Das gute an den Rollern ist, daß die an jeder Straßenecke für wenig Geld repariert werden können und es Ersatzteile haufenweise gibt.

 

Montag, 3. Dez. 2018 - Von Chiang Mai über die Berge nach Lampang -  (km 160)

Da ich die bekannteste, meist befahrene Route hier, die Mae Hong Son Loop, schon zwei mal gefahren bin starte ich erstmal Richtung Osten. Auf der 1006 über San Kamphaeng führt die Straße zur 1317 dann zur Ortschaft Ban Onkrang Tai in dessen Nähe sich die schöne Muan Ong San Höhle befindet. Und weiter geht die Fahrt erst Richtung Norden nach Ban Pang Kong wo es einige heiße Quellen gibt. Da die sehr touristisch frequentiert sind ist die Straße in top Zustand. Weiter Richtung Osten geht es dann in die Berge. Die Straßen sind praktisch dem Gelände angepasst sodaß es oft sehr steil nach oben und wieder hinuntergeht - fast wie Achterbahn Fahren. Bis zum Maekampong Wasserfall sind die Straßenverhältnisse auch nocht gut. Von hier aus geht es etwa 20 km in vielen Kurven und Kehren durch einen grünen Bergdschungel. Die Straße ist gut zu befahren wenn auch in weniger gutem Zustand als zuvor. Hatte ich heute Vormittag noch top asphaltierten Untergrund so ist die Betonpiste hier oft löchrig und uneben. Dafür entschädigt die Natur: rechts und links der Straße undurchdringlicher Dschungel. In Ban Luang mündet der Weg dann auf die zweispurige Hauptstraße nach Lampang. Die 60 km bis dorthin sind in ner Stunde gut zu schaffen. Untergekommen bin ich hier im klasse Memmoth-Hostel (9,2 von 10 Sternen). Für 12 Euro bekommt man ein Doppelzimmer in dieser tip-top sauberern und geräumigen Unterkunft. Den Abend vertreibe ich mir am Nachtmarkt in der Innenstadt und einem Feierabendbier im "Mao Deep" was soviel bedeutet wie sturzbetrunken.

 

Dienstag, 4. Dez. 2018 - Über Phrae nach Uttaradit -  (km 433)

Die ersten 50 km sind unspektakulär. Es geht in südöstlicher Richtung auf dem Highway 11 durch die Berge in Richtung Uttaradit. Nur Schnellstraße fahren macht aber keinen Spaß. Deshalb biege ich auf die Straße mit der Nr. 1023 ab und fahre weitere 50 km in nordöstlicher Richtung bis zur Provinzstadt Phrae. Etwas schöner zu fahren als der 11er Highway aber außer abgeernteten Reisfelder nicht besonders viel zu sehen. In Phrae mache ich erstmal Mittag. Anschließend das Highlight des heutigen Fahrtages. Auf der 1022 geht es in die dschungelbewachsenen Berge östlich von Phrao. Die Straße ist top ausgebaut und in vielen Kurven und Kehren geht es langsam bergauf. Als die 1022 dann plötzlich endet, endet auch die Straße. Genauer gesagt sie mündet in die 1163 und die ist komplett unbefestigt! Jetzt weiß ich auch warum mein Navi von Maps.me mich bei der Routenplanung heute früh auch immer an dieser Stelle zurückgeschickt hat. Obwohl die Straße ab hier weiter durch die Berge führt. Also fahre ich auch weiter, halt nur im 2. und 3. Gang so wie es die einigermaßen gut planierte Piste es zu lässt. Jedenfalls ist hier praktisch gar kein Verkehr mehr zu sehen. Ab und zu begegne ich mal einem Pickup oder einem Moped. Dörfer oder Ansiedlungen sind keine mehr zu sehen. Die Landschaft in den saftgrün bewachsenen Bergen ist echt klasse. Immer wieder halte ich mal an um Fotos zu schießen. Auch ein paar kleinere Furten von Bächen müssen durchfahren werden. Anhalten muss ich zwischenzeitlich auch an einer Abschrankung des Militärs. Zwei Soldaten kontrollieren mich und machen ein Foto von mir mit ihrem Handy. Ob ich von denen auch eins machen darf? Natürlich nicht! Aber sie öffnen den Schlagbaum und lassen mich durch. Nach fast 40 km Offroad und 2 Stunden Fahrtzeit dann endlich wieder festen Boden unter den Rädern der Honda. Damit endet auch die Bergkette durch die ich gefahren bin. Nur unweit von hier ist der große Sirikit-Staudamm den ich mir natürlich auch anschauen will. Die letzten 50 km auf der Schnellstraße bis Uttaradit, dem Tagesendziel, sind dann wieder unspektakulär. Untergekommen bin ich hier im 1a Gästehaus "Jong Lux Pak Dee". Super sauber und modern eingerichtetes Zimmer mit tollem Bad und großem Balkon für 750.- Bhat, Frühstück natürlich inbegriffen.

 

Mittwoch, 5. Dez. 2018 - Überland durch die Reisfelder nach Tak -  (km 633)

Heute gibt es nicht sonderlich viel zu berichten. Das Tagesendziel ist Tak. Die einzige Frage die sich mir stellt ist, welche Route dorthin nehmen. Denn Berge zwischen Uttaradit und Tak gibt es keine. D.h. es wird eine reine Flachetappe werden. Den möglichen Zwischenstopp in einer ehemaligen Königstadt Siams mit vielen alten Ruinen, Sukothai, lasse ich ausfallen - das hab' ich früher schon besucht. Also geht es erstmal auf der Schnellstraße 102 Richtung Westen, dann ein Stück die 101 Richtung Süden bevor ich auf Landstraßen abbiege. Aber auch ohne Berge ist die Fahrt durch die Provinz interessant. Hier in der zentralthailändischen Tiefebene kann man den Bauern bei der Reisernte zusehen und sich sicher sein, keinem anderen "Farang" (Ausländer) zu begegnen. Mittagspause in "Ban Dan" einem Kreuzungspunkt am Highway Nr. 12 der die letzten 60 km meiner Strecke bis Tak ist. Untergekommen bin ich in Tak im Berich Hotel. Riesengroße Zimmer (10x4 Meter) mit Frühstück für 450 Bhat (12 Euro). Ja hier in der Provinz abseits des Tourismus bekommt man noch was für sein Geld. Dafür ist abends nicht viel geboten. Der Nachtmarkt am Ping River schließt um 20:30 Uhr und anschließend werden hier die Gehwege hochgeklappt und es herrscht Ruhe.

 

Donnerstag, 6. Dez. 2018 - Von Tak über die Berge an die burmesische Grenze -  (km 855)

In der Provinzhauptstadt Tak mache ich den Versuch meinen Thai-Führerschein zu verlängern. Der wurde mir vor über einem Jahr in Nakhon Phanom ausgestellt und ist bei Erstausstellung nur 2 Jahre gültig. Bei Verlängerung ist er dann 5 Jahre gültig. Zunächst muss ich jedoch zum Medizincheck ins Krankenhaus. Dort sagt man mir, daß der Doktor erst heute Nachmittag um eins kommt. Wo er denn ist? In seiner Praxis in der Stadt. Nachdem eine Ärztin zu Rate gezogen wurde (da kaum einer englisch spricht) zeigt sie mir auf Maps.Me wo der seine Proxis hat. Also fahre ich dorthin und finde sogar den Ort. Die sprechen auch nicht viel besser englisch aber kapieren dann doch was ich will. Und der Medizincheck ist schnell erledigt: Blutdruck messen, Körpergröße und Gewicht ebenfalls und Befragen nach meiner Befindlichkeit. Etwas später dann Vorsprechen beim Arzt. Nach ner halben Stunde habe ich den Wisch, gekostet hat der hier nur 50.- Bhat (1,20 Euro). In Bangkok wollten die stolze 650.- dafür! Die Führerscheinstelle des DLT (department of land transportation) ist auch nicht weit weg, und nichts los. Nach längerem diskutieren ist denen klar was ich will. Aber die wollen meinen Führerschein nicht verlängern da ich keine stetige Adresse in Thailand habe. Ich soll wieder nach Nakhon Phanom gehen wo der letztes Jahrausgestellt wurde - Toll ! Dann trotte ich halt wieder von dannen und plane meine Route für heute ...
Auf dem Highway No. 1 geht es erstmal 20 km aus der Stadt Richtung Norden und anschließend auf der 1107 und der 1175 Richtung Westen in die Berge. Ich habe die Befürchtung, daß die Straße wie vorgestern wieder teils unbefestigt ist, da mein Navi von Maps.Me mich nicht die ganze Strecke fahren lassen will. Aber alle Befürchtungen umsonst, die Straße ist in sehr gutem Zustand und führt wieder in vielen Kurven und Kehren über zwei Bergketten. Die Nähe zur Grenze nach Myanmar wird schon dadurch deutlich, daß ich an fünf Polizeicheckpoints vorbei komme. Zwei Stunden später nach überqueren der Berge dann Ankunft in Mae Ramat, dem Knotenpunkt der Schnellstraße 105 die in südlicher Richtung zum Grenzübergang nach Mae Sot führt und nach Norden Richtung Mae Hong Son. An der Hauptstraße komme ich an einer größeren Mopedwerkstatt vorbei. Also anhalten und einen kleinen Kundendienst machen lassen: Kette schmieren und neu spannen, Ölstand kontrollieren und Luft rein in die Reifen - das war's dann auch schon. Hat nur 10 Minuten gedauert. Der Monteur ist echt fix und kennt sich bestens mit den Rollern aus. Ich will bezahlen, doch die winken ab - es kostet nichts!!!  Ne große Maschine hätten die bestimmt nicht warten können, jedenfalls nicht für umme. Ich sage tausend Dank und bevor die sich es anders überlegen bin ich auch schon auf der Schnellstraße 105 Richtung Norden unterwegs. Die etwa 200 km bis Mae Sariang schaffe ich heute nicht mehr, aber auf halber Strecke im kleinen Ort Mae Salid ist in Maps.Me das Mae Salit Guesthouse eingetragen. Gegen 16 Uhr bin ich dort und habe auch keine Lust mehr weiterzufahren heute. Die Zimmer sind ok und kosten 400 Bhat. Also absteigen hier. Daß in dem kleinen Nest hier noch viel weniger los ist als in Tak versteht sich von selbst. Das Feierabendbier trinke ich mit zwei Truckern vor einem Tante Emma Laden wo das große Leo-Bier nur 55 Bhat kostet (1,30.- Euro). Und ein Thai Restaurant mit Mahlzeiten für einen Euro ist auch nicht weit. Hier muss ich meine (kaum vorhandenen) Thai Sprachkenntnisse ausschöpfen um auch das zu bekommen was ich will.

 

Freitag, 7. Dez. 2018 - Von Mae Salid über Mae Sariang nach Mae Hong Son (km 1134)

Heute führt die Fahrt zunächst am Grenzfluss Moei River enlang, nur einen Steinwurf von Myanmar entfernt immer Richtung Norden auf der Schnellstraße 105. Zwischen Burmesen und Laoten gibt es hier sowas wie nen kleinen Grenzverkehr, d.h. die Burmesen kommen mit Booten über den Fluss um hier zu arbeiten oder ihre Waren zu verkaufen. Später führt die Fahrt dann in vielen Kurven über die Berge bis zum ersten Etappenziel heute, der Kleinstadt Mae Sariang. Dort finde ich ein schönes Guesthouse wo ich erstmal ein zweites Frühstück zu mir nehme, Western Style (ohne Reis) versteht sich von selbst. Reis zum Frühstück muss nicht zwingend sein. Die 105er endet hier und mündet in die 108er die rechts nach Chiang Mai geht und weiter Richtung Norden nach Mae Hong Son. Das ist dann auch meine Nachmittagsetappe. Damit endet die bislang längste Tagesetappe mit 279 km auf dem Roller. Es wird auch Zeit, mein Hintern tut weh ohne richtige Bikerkleidung. Untergekommen bin ich hier im Johnnies Guesthouse für 300.- Bhat gleich an dem kleinen See im Zentrum der Stadt. Irgendein kulturelles Fest ist hier heute. Da kann man alle örtlichen Köstlichkeiten probieren ohne dafür zahlen zu müssen. Einige Gerichte kannte ich noch nicht und hab auch nicht herausbekommen was es ist - vielleicht besser so!

 

Samstag, 8. Dez. 2018 - Von Mae Hong Son nach Pai  (km 1273)

Die heutige Etappe beträgt nur 106 km und führt über zwei Bergketten bis nach Pai, immer auf der Straße 1095.  Sie ist Teil der bekannten "Mae Hong Son Loop" die viele Biker mit großen Motorrädern von Chiang Mai aus fahren. Die meist sehr gute Straße führt in sehr vielen engen Kurven und Kehren über zwei Pässe - Fahrspaß pur für Zweiradfahrer. Auf der Ebene und bergab konnte ich die großen Motorräder mit meinem kleinen Roller noch in Schach halten aber bergauf war ich mit 10 PS gegen 100 PS dann doch chancenlos und musste sie ziehen lassen - egal Spaß hat's trotzdem gemacht. Eigentlich wollte ich noch ne Nachmittagsetappe über eine kleine Nebenstraße in den Ort Ban Wiang Haeng, nordöstlich von Pai machen. Aber für diese 50 Kilometer hätte man zwingend eine Enduro gebraucht, so schlecht, staubig und holprig ist die. Das wollte ich der fast neuen Honda dann doch nicht zumuten, bin wieder umgekehrt und verbringe die Nacht im Backpacker Ort Pai im "Paimanee Guesthouse" für 400.- Bhat. Am Spätnachmittag stellt sich die Entscheidung, nicht in die Berge zu fahren, nochmals als richtig heraus. Denn es fängt zu regnen und gewittern an.

 

Sonntag, 9. Dez. 2018 - Von Pai über Mae Sariang zurück nach Chiang Mai (km 1572)

Heute steht die letzte Etappe zurück nach Chiang Mai an. Auf der 1095 geht es zunächst aus der Stadt heraus. Die Straße ist auch der Hauptverbindungsweg nach Chiang Mai, erscheint mir aber relativ unspektakulär auf der Karte. Also abzweigen auf die 1295 die in die durch die Bergwelt führt. Vorher jedoch nochmals den Tank bis zum Rand füllen, man weiß nie, ob auf den Nebenstraßen ne Tankstelle kommt. Die erste Etappe bis Ban Wat Chan ist meist sehr gut ausgebaut und ein Eldorado für Mopedfahrer (und Rollerfahrer wie mich) - viele Kurven und steile Anstiege aber auch Senken. Die Thais geben sich wenig Mühe das Gelände an die Straße anzupassen. Da wird die Straße halt dem (meist steilen) Gelände angepasst. In Ban Wat Chan dann abbiegen in südöstlicher Richtung auf die 1349. Nach etwa weiteren zwei Stunden Fahrt Ankuft im Provinzstädtchen Mae Sariang. Von hier ist es nur noch etwa eine Stunde Fahrtzeit auf der 1269 bis nach Chiang Mai.

 

Route und Statistik

 

GPS-Route

Gefahrene Route als GPS-Aufzeichnung

 

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